Amtliche Meldung

Westerwaldbus spürt den Trend zur Mobilitätswende

Es ist nicht nur das Deutschlandticket und die ungeliebte Fahrt an die Zapfsäulen der Tankstellen: Bei immer mehr Menschen im Kreis Altenkirchen wächst die Erkenntnis, dass die Nutzung des ÖPNV durchaus mit vielen Vorteilen verbunden ist. Vor allem dann, wenn in einer ländlich geprägten Region das Angebot mehr als nur akzeptabel ist. Die kreiseigene Westerwaldbus GmbH spürt jedenfalls den Trend zur Mobilitätswende. Das verdeutlichten jetzt Geschäftsführer Oliver Schrei und der verantwortliche 1. Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus in einem Pressegespräch.

Rund 3,5 Millionen Kilometer legen die knapp 90 Fahrerinnen und Fahrer mit 66 Bussen pro Jahr auf den Strecken der drei Linienbündel im Kreis zurück. Zuletzt verzeichnete man auf allen Linien steigende Fahrgastzahlen im sogenannten Freizeitverkehr. “Wir wollen uns aber nicht auf den positiven Zahlen ausruhen”, stellte Oliver Schrei klar. Soll heißen: Die Westerwaldbus startet eine neue Werbekampagne, um auf ihre Regio-Linien, die Nachtbusse und natürlich das Deutschlandticket aufmerksam zu machen. Von den staatlich subventionierten Fahrkarten hat man bislang bereits 630 verkauft.

Die Westerwaldbus ist auf den Regio-Linien Betzdorf-Elkenroth-Rosenheim-Hachenburg, Betzdorf-Gebhardshain-Malberg-Rosenheim, Betzdorf-Kirchen-Niederfischbach-Freudenberg sowie Au (Sieg)-Hamm (Sieg)-Roth unterwegs. Nachtbusse fahren regelmäßig bis 1 Uhr rund um Betzdorf bis nach Freudenberg, Daaden und Gebhardshain. So können dann auch Herdorfer am Wochenende nach einer abendlichen Köln-Tour noch ganz bequem nach Hause kommen, führte Tobias Gerhardus als Beispiel an.

Der 1. Kreisbeigeordnete sieht den Landkreis beim sehr gut ausgebauten ÖPNV-Angebot als Vorreiter. Zwar werde in der Region das Auto bei den Fortbewegungsmitteln immer die Nr. 1 bleiben. “Aber langsam ist ein Umdenken in Richtung Mobilitätswende zu erkennen.” Dabei arbeite die Westerwaldbus permanent an Optimierungen, nicht nur bei den Fahrzeugen (vermehrter Einsatz von Hybrid-Bussen), sondern auch bei der Streckenführung. Oliver Schrei trat in diesem Zusammenhang noch einmal der Kritik entgegen, dass “zu viele leere Busse durch die Gegend fahren würden”. Die Anzahl der Busse sei exakt auf den Schülerverkehr abgestimmt. Wolle man Kleinbusse einsetzen, müssten diese zusätzlich beschafft werden.

Apropos Schülerverkehr: Sämtliche Schülertickets im Kreis wurden inzwischen in Papierform auf das Deutschland-Ticket umgestellt (ca. 8400). Für alle Schüler ohne Handy sollen im neuen Jahr Chip-Karten zur Verfügung stehen. Da immer noch die Hälfte der Schüler im Kreis ohne Deutschlandticket dasteht, plädiert Gerhardus für die Einführung eines Sozial- bzw. Familientickets. Der Kreis selbst müsste Millionen aufbringen, um diese Lücke zu schließen.

Überhaupt ist die mittel- bis langfristige Finanzierung des D-Tickets zwischen Bund und Ländern noch nicht besprochen worden. Tobias Gerhardus: “Die klare Forderung der Kommunalpolitik ist die: Wer es bestellt, muss es auch bezahlen.” Aber auch die Verteilung der Erlöse innerhalb des Verbundes ist mit Fragezeichen verbunden. Das heißt zunächst auch: Jeder, der sein Deutschlandticket bei der Westerwaldbus oder Westerwaldbahn kauft, sorgt dafür, dass das Geld im Kreis verbleibt. Erhältlich ist das D-Ticket weiterhin über die Homepage und den Web-Shop der Westerwaldbus.


PM: Westerwaldbus und Kreis Altenkirchen


Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.